‚ORNAMENT UND SPIEL‘ trifft ‚MATERIAL UND KONTRAST‘

KLINIK FÜR PSYCHOSOMATISCHE MEDIZIN UND PSYCHOTHERAPIE (PTM)
Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale)

Bauherrin: Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale)
Standort:  St. Barbara-Krankenhaus Halle (Saale)
Realisierungszeitraum:  2016–2018

Architekten: Architekturbüro Enke/Scholz Halle (Saale)

Projektleitung: Prof. Ulrich Reimkasten
Konzept: Christine Bergmann

Teilnehmer: 7 Studierende (2. bis 4. Studienjahr)

Drittmittel- und Lehrprojekt der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale), Fachbereich Malerei/Textile Künste, Prof. Ulrich Reimkasten

In einem Krankenhaus wird praktisch immer gebaut, Funktionen verlagert, Kapazitäten umstrukturiert. Damit stellt sich die Frage, wie man künstlerisch mit den teils gravierenden Eingriffen in bereits realisierte Kunstprojekte umgeht. Es werden Anpassungen, Neubearbeitungen, gestalterische Klammern entwickelt. In den Jahren 2005 bis 2007 wurde das Gebäude der KJPP bereits künstlerisch überformt unter dem Titel „Material und Kontrast“. Durch den Umzug der katholischen Ordensschwestern vom sogenannten Konvent in das Kloster im Haupthaus, konnten verschiedene therapeutische Funktionsbereiche aus Kinderpsychiatrie und Sozialpädiatrie in den ehemaligen Konvent integriert werden. Die architektonische und funktionelle Abgrenzung rechtfertigte ein eigenständiges, der Kinderpsychiatrie komplementäres Kunstkonzept für den Konvent unter dem Titel „Ornament und Spiel“ (Konzept Juliane Sieber und Constanze Rilke 2010). Setzte „Material und Kontrast“ auf ästhetische Begriffe wie Klarheit und Ehrlichkeit der sinnlichen Erfahrungsangebote, stand „Ornament und Spiel“ mit seiner warmen, üppig verspielten Wandmalerei im diametralen Kontrast. 2017 überraschte uns die Bauherrin nun mit dem Vorhaben eine Station für psychosomatisch erkrankte Erwachsene einzurichten. Diese erstreckte sich in den Dachetagen vom Konvent „Ornament und Spiel“ hinüber in das Gebäude der Kinderpsychiatrie „Material und Kontrast“. Der „Bruch“, bisher durch die abgegrenzten Funktionsbereiche gerechtfertigt, wurde zu Gunsten der Ursprungskonzepte und übergeordneten architektonischen Strukturen, (2 Häuser mit unterschiedlicher Bausubstanz) ausdrücklich zugelassen mit therapeutischem Hintersinn. Bildhaft gesprochen: Aus dem Bruch eine Wandlung herbeiführen.